VAKH

 



Sakhī mhārī nī’nda nasāī ho

Liebes, dahin ist mein Schlaf.

Ich wartete auf den Liebsten,
Die Nacht verstrich.

Alle Freundinnen redeten mir Vernunft zu,
Mein Herz wies alles zurück.

Ohne seinen Anblick finde ich die Ruhe nicht,
Entschlossen ist mein Herz, nicht zu zürnen.

Schwach ist mein Körper geworden und ruhelos,
„Liebster, Liebster“ spricht mein Mund.

O Liebes, der Trennungsschmerz in meinem Innern,
Und meine Qual – was weiss die Welt davon?

Wie der cātaka-Kuckuck nach Wolken verlangt,
Wie der Fisch sich nach Wasser sehnt,

So ist Mīrā, die ruhelose, einsame Geliebte,
Sie verlor das Bewusstsein der Welt.




Miltā jājyo ho ji gumānī...

O Du Stolzer, bist Du unterwegs, so komme vorbei,
Ich erblickte Dein Antlitz und war bezaubert.

Erkundige Dich nur nach meinem Namen,
Jeder weiss: ich bin eine Liebesnärrin, Deinetwegen!

Ich finde keine Ruhe,
Nicht am Tag, nicht in der Nacht,
Zappele wie ein Fisch ohne Wasser.

Ohne Deinen Anblick gefällt mir nichts,
Unter Qualen sterbe ich dahin.

Mīrā ist die Dienerin Deiner Füsse!
Merk Dir das gut, Du, der Du Freude spendest!

 
Mirabai




Jogiyājī nisadina jovā’n thārī bața

O Yogi, ich warte auf Dich
Jeden Tag aufs Neue.

Meine Füsse wollen den Schritt nicht tun,
denn äusserst uneben ist der Weg,
Seltsam, eng, übersät mit
Dornen und Stolpersteinen.

Angekommen in der Stadt,
Mischte sich der yogi unter die Leute;
Da er keine Liebe in meinem Herzen fand,
Verschätzte er meine Liebe.

Ich bin blauäugig
Und handelte unbedacht,
Fing ihn nicht mit meiner
Liebesschlinge ein.

Mit dem Warten auf den yogi
Sind nun viele Tage vergangen,
Aber auch heute
Ist er nicht gekommen.

Tritt ein in mein Herz
Und lösche das Feuer der Trennung!
Die Feuersglut versengt
Meinen Leib.

Oder aber ist der yogi
Nicht hier auf Erden?
Oder hat er
Etwa mich vergessen?

Was soll ich tun,
Wohin gehen, Liebes?
Wund sind meine Augen,
Da ich Tränen weinte um ihn.

Das Verlangen nach Dir
Steckt in meinem Herzen,
Komm zu mir
Und betrachte mich als die Deine.

Mīrā ist die ruhelose,
Einsame Geliebte;
Ohne Dich
Erleide ich Höllenqualen.


Mirabai






Gohane Gupāla phirū’n

„Möge ich zusammen mit Gopāla,
Dem Hüter der Kühe, wandern“,
Dies kommt mir in den Sinn.
Ich schaute sein Lotosantlitz,
Hilflosigkeit überkam mich.
Die Flöte in der einen und den
Wanderstab in der anderen Hand,
Möge ich gelbe Gewänder tragen wie er.
Gekleidet wie ein Kuhhirte,
Mit der Pfauenfedernkrone,
Möge ich die Kühe zur Weide treiben.
Während meine Ohren den Reden der Tiere,
Vögel, Affen und Weisen lauschten,
Wurde ich zu einer schönen Liane,
Schlug feste Wurzeln im Boden Vṛindāvanas.
Schwierig sind die Regeln der gurus,
Wem kann ich mein Herzweh anvertrauen, Freundin?
Mīrās Herr ist Giridhara – mit ihm vereint,
Möge ich immer so bleiben!

Mirabai













LALLESHWARI’S VAKH

"My guru gave me but one precept: From without withdraw your gaze within.... and fix it in the inmost Self. Taking to heart this one precept: Nacked I began to roam."
(nirankoṣaya - ohne Hülle/Behältnis - die Identifikation mit dem Körper aufgegeben)
This explains why she moved nacked.

"Let them mock at me and call me names. If a true devotee of Shiva I were, I shall not feel distressed or hurt. Can ashes leave a stain on a mirror?"
This explains her life on streets and her resolve to face it.

"Every moment I taught Omkar to my mind. I was myself reading: And myself hearing. From So'ham (I am he) I cut of aham (I am).
Then did I, Lalla: Reach the place of ilumination."
This shows Shankara's influence in Kashmir.

"He who regards himself and others alike: He who regards alike both day and night: He whose mind is free from duality - He alone hath seen the God of gods."
This sums up her philosophy.



She merged the prana in the transcendent void, while ostensibly she went to bathe at the shrine.
anahata nada – bindu – om
a            u           m

He who knows the „Dvadashanta Mandala“ as the abode of God,
and knows the constant sound that is born upon,
the prana rising from the heart to the nose,
all vain imaginings flee from this mind,
without effort, naturally;
he knows no God other than the Self,
nor need he worship any other God.

Lal Dev